Die Baljer Kirchengemeinde möchte sich für den Erhalt der Artenvielfalt einsetzen und beteiligt sich dazu an einem ökologischen Friedhofsprojekt der Landeskirche. Dazu gab es am 1. April in der Pfarrscheune, dem Gemeindehaus der Kirchengemeinde, eine Informationsveranstaltung. Diese wurde von Frau Lahmann durchgeführt, die im Haus kirchlicher Dienste in Hannover arbeitet und das Projekt für die Landeskirche betreut. Frau Lahmann war bereits im Herbst zu einer Begehung auf dem Friedhof gewesen und ist nun am 1. April noch einmal nach Balje gekommen, um ihre Ideen für eine ökologischere Gestaltung des Friedhofs vorzustellen.
Von der Landjugend wurde neben dem Friedhof eine Blühwiese angelegt. Leider ist sie wieder verkrautet. Diese Wiese soll jetzt mehrmals gefräst werden, damit die Brennnesseln absterben und dann im Herbst dauerhaft eingesät werden. Daher wird dort in den nächsten Monaten zunächst kahle Erde zu sehen sein.
Weiterhin sollen auf den Wiesen Grasinseln stehen bleiben, die seltener gemäht werden, um so Insekten mehr Nahrungsangebot zu geben. Da es sich um einzelne Bereiche handelt, bleibt der ordentliche Charakter der Anlage gewahrt.
Auf dem Friedhof selbst sollen heimische Sträucher gepflanzt und Nistkästen unterschiedlicher Art aufgehängt werden. Auch eine neue Grabanlage mit blühenden Stauden ist geplant.
Um diese Ziele zu verwirklichen, wird die Kirchengemeinde zu weiteren Workshop-Tagen einladen.
Friedhof im Grünen
Der Baljer Friedhof ist im Grünen nahe der Kirche gelegen und ein friedlicher Ort der stillen Trauer und Begegnung. Die gepflegte Anlage steht, wie viele christliche Friedhöfe der Region, allen Gemeindegliedern, auch nicht-kirchlichen, offen.
Die Ruhefrist auf dem Baljer Friedhof beträgt 40 Jahre. Rechtgrundlage sind die Friedhofsordnung und die Friedhofsgebührenordnung in der jeweils gültigen Fassung, welche Sie bei der Friedhofsverwaltung oder dem Pfarrbüro anfordern können. Ebenso stehen Ihnen die Friedhofsverwaltung und das Pfarrbüro für Fragen zu Verfügung.
Einzel- und Familiengräber
Unser Friedhof bietet vielfältige Bestattungsformen. Zum einen gibt es die Möglichkeit der „klassischen“ Erd- oder Urnenbestattung im Einzel- oder Familiengrab. Der Grabplatz kann von den Angehörigen gemeinsam mit der Friedhofsverwaltung ausgewählt werden. Die Einzel- und Familiengräber werden von den Angehörigen selbst oder von einem beauftragten Gärtner gepflegt und können nach Wunsch bepflanzt werden.
Zum anderen gibt es im südöstlichen Teil des Friedhofs drei weitere Möglichkeiten der Bestattung auf den beiden Gemeinschaftsfeldern.
Gräbergemeinschaftsfeld
Folgt man dem östlich gelegenen Weg gen Süden, trifft man zunächst etwa auf der Hälfte der Wegstrecke auf das Gräbergemeinschaftsfeld. Hier ist die Bestattung mit Sarg oder Urne möglich. Die Namen der Verstorbenen sind auf kleinen Schildern an Steinstehlen am Rande des Feldes angebracht. Zu den Füßen der Steinstelen ist Platz, um den Verstorbenen beispielsweise mit Blumen zu gedenken. In der Mitte ziert das Gräbergemeinschaftsfeld ein Rosenbeet mit einem Gedenkstein.
Es handelt sich um ein Rasengräberfeld, das von den Friedhofsmitarbeitern gemäht wird.
Urnengemeinschaftsfeld unter Bäumen
Wenn man dem östlichen Weg weiter Richtung Süden folgt, sieht man wenig später das erweiterte Gemeinschaftsfeld unter Bäumen. Hier sind Urnenbestattungen unter verschiedenen Baumarten möglich. Die Namen der Verstorbenen sind auf kleinen Schildern an Eichenpfählen neben dem jeweiligen Baum angebracht.
Die Bäume wurden seit 2017 nach und nach gepflanzt. Am Rande des Urnengemeinschaftsfeldes wird die Insektenvielfalt mittels eines „Insektendorfes“ – gebaut durch die Landjugend – und eines Schmetterlingsflieders unterstützt.
Friedhof im Einklang mit der Natur
Wir wünschen uns einen möglichst umweltfreundlichen Friedhof. Daher wurde unter anderem das Insektendorf aufgestellt und der Schmetterlingsflieder gepflanzt.
Wir freuen uns immer sehr über umwelt- und insektenfreundliche Grabbepflanzungen. Wenn Sie Tipps zur pflegeleichten und insektenfreundlichen Bepflanzung wünschen, wenden Sie sich gerne an die Kirchenvorsteher.
Wer Kiesflächen zur Grabgestaltung anlegt, darf darunter keine Folie auslegen. Durch den Einsatz von Folie funktioniert der natürliche Wasserkreislauf dort nicht und die Ruhefrist kann sich verlängern.